Dienstag, 11. November 2014

Nach der Wanderung ist vor der Wanderung, oder?

Wir können hier ja mal Ideen sammeln für nächste Ziele ... wir waren am vergangenen Donnerstag bei einem Vortrag über Turmhügelburgen in Ostdeutschland, also spezielle Mecklenburg-Vorpommern, der Altmark und Sachsen-Ahnalt. Leider hatte er für Sachsen-Anhalt und die Altmark nur jeweils zwei Beispiele ... aber die waren dafür sehr interessant. Okay ... allerdings nicht ottonisch sondern eher ins 13. - 14. Jahrhundert datiert.

Burg "Krepe" bei Eichstedt (Altmark)
Klein Wangen bei Nebra
Schöna (im Fläming)

... die konnte ich mir merken.

Sonntag, 2. November 2014

Gewandungswanderung des Gesindes - Herbst 2014

Wie jedes Jahr im Herbst sollte es auch dieses Jahr eine Gesindewanderung - rund um das Nienthal geben - dieses Mal nur in den Streezer Bergen.







Die Strecke, ca. 13 km, sind wir - um die Bodenverhältnisse zu überprüfen und um eventuell wegen Hirschbrunft gesperrte Wege gleich umplanen zu können, ein paar Tage vorher mal abgelaufen, so dass wir am am Samstag, dem Wandertag, gleich starten konnten. Das Wetter war genau wie die Stimmung - einfach super  :-)

Los ging es früh um 9 an der Burg, ausgerüstet mit Wanderstöcken, der Karte - stilecht auf Leder gemalt und etwas Proviant. Erstes Zwischenziel war das Großsteingrab am Grundlosen See.

Weiter ging es dann durch den Wald bis zur Schutzhütte am Waldrand. Hier konnte man noch ein kleines Stück eine Anhöhe hinauf laufen, vorbei an einer alten, bereits zugewachsenen aber sehr tiefen Kiesgrube, einem alten Solitärbaum der schon auf alten Seekartenkarten als Landmarke eingezeichnet ist und dem Blick von hier oben auf die Ostsee und die "Alte Burg" am Gandersee (ein verlassener Burghügel).
Nach dieser Zwischenetappe ging es wieder in den Wald, nächstes Ziel war dann ein weiteres Großsteingrab mit dem sogenannten Näpfchenstein. Die Wege waren in diesem Jahr sehr gut, trockener als im letzten Jahr, dafür haben wir aber jetzt viel weniger Wild gesehen. Nur ganz vereinzelt sahen wir mal ein Stück Damwild. Einmal hörten wir sie auch. Im letzten Jahr war das ganz anders. Aber auch dieses Teilstück führte und durch  den wunderschönen Herbstwald bis zum Ziel, bein dem wir dann wieder eine Pause einlegten. Schließlich hatten wir so viel Zeit, da durfte die Rast auch länger ausfallen.

Auf dem Näpfchenstein hinterliessen wir dann schliesslich noch ein paar Opfergaben für die Ahnen und wanderten weiter. Das dritte Zwischenziel war nämlich etwas, auf das wir uns besonders freuten - Kaffee und frischen Kuchen bei Jens Eltern zu Hause! Die Teilstrecke ging dieses Mal am Waldrand entlang einen Feldweg bis ins nächste Dorf, was wir auch - dann doch schon ein bisschenb fusslahm, erreichten und mit einer liebevoll gedeckten Tafel, Kaffee und Sahne und drei verschiedenen, frischen Kuchen empfangen wurden. DAS tat gut ... denn Jens Mutter hat uns wirklich sehr verwöhnt! Herzlichen Dank noch mal an dieser Stelle!
Frisch ausgeruht und gestärkt ging es dann weiter - dieses Mal an einem der größten Hügelgräber der Gegend vorbei.
Weiter ging es wieder in den Wald. Unterwegs kamen wir noch an der ehemaligen Turmnhügelburg bei Freesendorf vorbei, von der allerdings nicht mehr viel zu sehen war, nur noch einen schwachen Hügel mit einem angedeuteten Graben konnte man erkennen.
Nicht weit davon entfernt und dem Ziel schon nahe hatten wir die Möglichkeiut uns zwischen zwei Wegen zu entscheiden, einen kürzeren und einen längeren. Valder und Silvia entschieden sich für den kürzeren, Jens, Hermann und ich sind den längeren weiter gelaufen.
Vorbei an der Stelle, die vielleicht mal ein altes Kloster war (hier ranken sich nur Legenden) und vorbei am Froschteich und den alten Weidenbäumen,  über die Highländer-Weide und am Feldrain ging es dann zurück zur Burg - geschafft aber froh kamen wir gegen halb 5 nachmittags dort an.
Die Burgmannschaft wartete mit dem warmen Eseen (obwohl wir alle noch satt vom Kuchen waren) dann auf uns.
Schön wars.
Ich freu mich schon auf das nächste Jahr - auf die nächste Wanderung. Ziele gibt es noch soooo viele!
Eure Lis



Freitag, 31. Oktober 2014

Wanderausstellung der Ottonenzeit 2014

Unsere diesjährige Wanderung in Gewandung widmete sich dem Schloss Zörbig und den Resten der Turmhügelburg Spören. Wir können unseren Ausflug auch in einen Kulturteil und einem Wanderabschnitt unterteilen. Der kulturelle Teil bestand aus der Besichtigung des Heimatmuseums Zörbig, einem sehr engagiert geführten Museum als Ehrenamtsmodell, immerhin mit der einzigen Slawenausstellung in der Umgebung von Halle. Für eine Erneuerung der gesamten Museumsausstellung sind viele Ideen gefragt. Frank Freitag, unser Kontaktmann in Zörbig, kümmert sich daraum. Und vielleicht können wir dort auch einige Ideen beisteuern. Zörbig wurde 961 das erste Mal urkundlich erwähnt. Als slawischer Siedlungsplatz bestand es aber bereits länger. Das heute erhaltene Schloss ist ein Nachfolgebau einer ottonisch-salischen Burg.
Ottonenfrauen im Zörbiger Museum: "Guck mal! So kochen die in ein paar hundert Jahren!"
 Wir danken den freundlichen Leuten vor Ort, namentlich Frau Weber und Herrn Freitag, für die freundliche Führung durch das Museum und natürlich besonders für Speis, Trank und Geselligkeit als Stärkung vor der Wanderung.

 Von Zörbig nach Spören

Zwischenstation: Die Wassermühle des Zörbiger Schlosses
Nach dieser Stärkung wurde es Zeit für eine, wir geben es zu, kurze Wanderung nach Spören und wieder zurück. Einen kurzen Zwischenstop gab es an der Wassermühle, die früher zum Zörbiger Schloss gehörte. Spören lag faktisch in Sichtweite. Es war eine bequeme Wanderung auf Wegen abseits der Straßen. Früher war dies alles eine feuchte und sumpfige Niederung, einen Eindruck bekamen wir heute noch. Es gab nur einen Weg und man mußte an den befestigten Plätzen vorbei. Die Slawen allerdings liebten diese feuchten Landstriche. 
Vor Ort in Spören waren wir überrascht von der Größe des noch vorhandenen Burghügels, auf dem ganz sicherlich einst eine Motte, also eine Turmhügelburg, stand. Die Kirche, romanischen Ursprungs, stand direkt daneben. Was hatte es mit diesem Burghügel auf sich? 

Ähnlich wie in Zörbig gab es auch in Spören im 9./10. Jhd. ein slawisches Dorf, bevor im 10. Jhd. die ottonische Eroberung einsetzte und hier im 11. Jhd. eine Turmhügelburg neben Wirtschaftshof und Kirche entstand. Auch das vorher vorhandene Dorf wurde nun mit einem Wall umgeben. Aber erst 1140 tauchen die Besitzer der Burg namentlich auf, in den Urkunden der Zeit wird ein "Bertholdus de Spurne nobilis" erwähnt. Seine Nachkommen treten später als Burggrafen von Giebichenstein in Erscheinung.

Die Schlacht um die Burg Spören

Im Jahr 1173 wird die Burg Spören Schauplatz eines hitzigen Gefechts. Vielleicht ging es um die Kontrolle des Übergangs durch die Feuchtniederung des Strengbaches, vielleicht auch nur um einen simplen Raubzug, die von Spurne galten als reich, als Wulrad von Gnetsch mit seinen Vasallen und Kriegsleuten Burg und Ort angreift und belagert. Aber die von Spören hatten Verbündete: Graf Friedrich von Brehna und sein Sohn Konrad kamen zur Unterstützung  herangeritten und schlugen die Angreifer in die Flucht. 
Ab 1209 wurde der Burgstandort nebst 170 Hufen Land klösterlicher Besitz, kam als Schenkung zum Kloster Nienburg, was noch einmal den Reichtum der Burggrafen aus Spören zeigt. Burg und dazugehörige Lehnhöfe blieben bis in die Neuzeit bestehen. 1825 kommt das Rittergut in bürgerlicher Hände. An die Turmhügelburg erinnert heute allerdings nur noch der imposante Burghügel.
Soweit die nachgelesene Geschichte von Spören. Wir hatten den Hügel verlassen, waren nach Zörbig zurückgekehrt, etwas traurig, dass die diesjährige Wanderausstellung wieder vorbei war.Wir werden ganz sicher noch weitere machen. 
Bis dahin Lis und Rio